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Von einer eiskalten Sesselfahrt, heisser Schoggi und frierenden Füdlis: Eine Reise der Dankbarkeit 

  • Autorenbild: jovankaruoss
    jovankaruoss
  • 1. Feb. 2024
  • 2 Min. Lesezeit



“Ich bin dankbar, dass ich nicht mehr auf dem Sessellift sitze und mir das Füdli abfriere”

.

Kichernd sassen Naim und ich auf dem Sessellift und warteten, bis der Lift sich mit einem Ruckeln wieder in Bewegung setzte. Den Rest der Fahrt bemitleideten wir unsere Füdlis auf dem eisbedeckten Sessel und träumten von heisser Schoggi in der warmen Stube.


Zuhause angekommen, erfüllten wir uns den Traum.


Zufrieden sassen wir in der wohlig warmen Stube und fühlten uns wie kleine Polarforscher, die soeben von einer Vorbereitungsübung zurückgekommen sind. Okay, ich übertreibe. Aber die eiskalte Sesselfahrt war definitiv ein Erlebnis, das es sogar frühzeitig in Naim’s Dankbarkeitsliste geschafft hat.


Seit zwei Monaten zählen wir beim Abendessen drei Dinge auf, für die wir an diesem Tag dankbar sind.


An diesem Tag freute sich Naim bereits auf dem Sessel, dass er schon eine Sache hat, die er am Abend erzählen kann. Die ungemütliche Sesselfahrt wurde zum Ereignis, von dem er seinen Geschwistern und Johannes erzählen wollte. Und so kicherte am Abend die ganze Familie über die eiskalte Sesselfahrt und unsere frierenden Füdlis.


Nicht jeden Tag sind die Kinder gleich begeistert von unserem neuen Ritual.


An manchen Abenden ist der Widerstand gross. Da will ihnen nichts einfallen, für das sie dankbar sein könnten. Aber zu ihrem eigenen Erstaunen finden sie am Ende doch immer drei Dinge. Als letzten Ausweg schafft es manchmal auch ein Stück Schoggi oder die Fernsehstunde auf die Liste, sozusagen die Joker.


Durch das Aufzählen der drei Dinge erfahren wir erstaunlich viel voneinander.


Fragte ich früher, wie ihr Tag war, so kam als Antwort oftmals ein knappes “gut” zurück. Nachfragen wurden genauso kurz und knapp beantwortet. Durch das Aufzählen der drei Dinge kriegen wir einen Einblick in den Tag unserer Kinder. Was schafft es auf die Liste?


Das gemeinsame Spielen mit Freunden, ein witziger Spruch der Lehrerin oder die Tatsache, dass wir nicht mehr frierend auf dem Sesseli hocken?


Es ist schön zu erfahren, was ihnen Freude bereitet hat, wofür sie dankbar sind. Doch die Übung hat auch positive Nebenwirkungen für mich selbst. Nach einigen Wochen wiederholen sich gewisse Dinge, für die ich dankbar bin. Und das gibt mir einen guten Hinweis darauf, was mir Freude macht und was ich öfters in meinen Alltag integrieren könnte.


Zu Neujahr haben wir unser Ritual auf eine höhere Stufe gehoben.


Drei Dinge mussten wir aufzählen, für die wir im letzten Jahr besonders dankbar waren. Unsere gemeinsamen Ferien haben es bei allen Familienmitgliedern in die Top 3 geschafft. Also haben wir am 1. Januar unsere Ferienwünsche gesammelt und gleich am 2. Januar Flüge, Züge und Hotelzimmer gebucht.


Sehr untypisch für uns als Familie.

Doch vielleicht werden wir langsam erwachsen. Oder auch nicht. Ich freu mich wie ein kleines Kind auf die Ferien, die wir dieses Jahr geplant haben.

 
 
 

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