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Unbeschwerte Stunden

  • Autorenbild: jovankaruoss
    jovankaruoss
  • 10. Dez. 2020
  • 2 Min. Lesezeit

Bevor der harte Lockdown am letzten Montag etwas gelockert wurde, führte Österreich freiwillige Massentests durch. Während man sich über Sinn und Zweck und vor allem auch die Kosten streiten kann, haben die Tests auch ihre positiven Seiten: bei negativen Testergebnis erhält man eine kurze Verschnaufpause von diesem Virus. Es war so befreiend, nach so vielen Monaten einfach mal wieder ein wenig Gewissheit zu haben. Wieder mal ohne schlechtes Gewissen Freunde und Familie umarmen. Und wir hatten sogar das Glück, dass zum Samichlauswochenende Johannes Schwestern mit ihren Neugeborenen zu Besuch waren. Es war so schön, die kleinen Babies zu halten und ihnen sogar ein Küsschen auf die Stirn zu geben, und das ganz ohne Angst! Also ich wäre sofort bereit, mich so zweimal im Monat auf eigene Kosten testen zu lassen, wenn ich dafür einfach wieder mal mit Freunden und Familie unbeschwert zusammenkommen darf. Der Test ist zwar nur eine Momentaufnahme, doch dieser Moment der Gewissheit ist wunderbar!

Unbeschwerte Stunden. Leichtigkeit, Vorfreude, Gemeinschaft, Lebensfreude! Unglaublich, was so ein blöder kleiner Virus anrichten kann. Und während im Frühling die Tage länger wurden und uns das Wetter mehr als wohlgesinnt war, werden nun die Tage kürzer und dunkler. Wir haben momentan eine wunderbare Winterlandschaft im Kleinwalsertal, und heute ist sogar Kaiserwetter. Wie gerne würde ich mit den Kindern auf die Piste, doch diese bleiben voraussichtlich bis 10. Januar geschlossen. Klar gibt es immer noch genügend schöne Dinge, die wir gemeinsam machen können. Schlitteln, Schneemann bauen, Schneeballschlacht, Winterspaziergänge. All dies ist wunderbar. Doch ich sehne mich nach Normalität! Ich möchte mit den Kindern wieder mal auf die Piste, mit ihnen Après Ski machen mit Twix und Apfelsaft von der Hütte. Jammern auf hohem Niveau.

Ich bin gespannt, wie wir in 10 bis 20 Jahren auf diese Zeit zurück blicken werden. Was werden die Auswirkungen sein? Diese Woche habe ich einen sehr interessanten Podcast mit dem Historiker Yuval Harari gehört. Er ist überzeugt, dass Corona im 12. Jahrhundert allerhöchstens als Randnotiz in die Geschichtsbücher eingegangen wäre. So im Sinne von “der Abt ist gestorben, nachdem er mehrere Tage einen schlimmen Husten hatte”. Er ist der Meinung, dass den gesundheitlichen Auswirkungen des Virus in 10 bis 20 Jahren vermutlich eine eher geringe Bedeutung beigemessen wird. Die politischen und wirtschaftlichen Umwälzungen, die dieses Virus mit grosser Wahrscheinlichkeit mit sich bringen wird, werden uns in Zukunft wohl viel mehr beschäftigen. Die digitale Revolution hat ihren Anfang bereits vor einigen Jahren genommen, doch das Virus wird diese Entwicklung vermutlich massiv beschleunigen. Aber hört selbst hinein: Podcast Yuval Harari.

 
 
 

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