Ein Krimi bis zuletzt
- jovankaruoss
- 2. Feb. 2022
- 3 Min. Lesezeit
Wir sind zurück in Berkeley! In der Nacht vor dem Abflug hätte ich nicht gedacht, dass wir es tatsächlich schaffen. Nachdem Alija drei Tage vor Abflug einen Magen-Darm-Käfer erwischte, hat sich dieser Käfer dann bei Nelio breit gemacht. Pünktlich um halb Neun, als Nelio grad im Bett war und Johannes und ich die letzten Sachen packen wollten, musste sich Nelio übergeben. Das ist dann die ganze Nacht im Stundentakt so weitergegangen.
Als wir ihn um 6.15 Uhr ins Auto verlegt haben, hatte ich grosse Sorgen, dass wir die Fahrt an den Flughafen nicht schaffen. Innerlich hatte ich mich bereits vorbereitet, dass wir spätestens am Rietbergpass wieder kehren. Doch zum Glück hat er den Pass überstanden. Der Käfer ist so schnell wie er gekommen ist auch wieder verschwunden. Der Arme war dann einfach sehr sehr müde, sodass er mehr oder weniger den ganzen Flug verschlafen hat. Im Gegensatz zu Naim, der einen neuen Rekord aufgestellt hat: die ganzen 12 Stunden Flugzeit ohne Unterbruch vor dem Bildschirm! Ein Traum!
In Berkeley waren wir die ersten paar Tage in einer Ferienwohnung, bis wir in unser neues Zuhause einziehen konnten. Wir hatten sehr grosses Glück mit dem Haus. Aufgrund der Coronasituation und dem noch nicht erhaltenem Visum wussten wir erst eine Woche vor Abflug, dass wir tatsächlich fliegen. Die Vermieterin war bis zuletzt bereit, das Haus für uns freizulassen. Unser neues Zuhause ist nur 100 Meter entfernt von unserem altem Zuhause. Das erleichtert das Einleben sehr.

Einzug
Seit letztem Freitag sind Alija und Naim in der Schule und Nelio hat gestern seinen ersten Tag in der Preschool bravourös gemeistert. Die Anmeldung für die Schule hat etwas Zeit in Anspruch genommen, weil die öffentlichen Schulen in Berkeley sehr genau darauf achten, dass nur die Einwohner aus Berkeley die Schulen besuchen. Das bedeutet, dass sie mehrere Dokumente sehen wollen, die den Wohnsitz bestätigen. Unter anderem bezahlte Rechnungen für Strom, Zulassungspapiere fürs Auto, Bankauszug einer hiesigen Bank. Dokumente, die man als neu Zugezogene nicht einfach so zur Hand hat.
Die Wartezeit auf die Schule hatte den Vorteil, dass Alija ungeduldig wurde und endlich in die Schule gehen wollte. Aus meiner Karriere als Lehrerin wird also vorerst glücklicherweise nichts. Alija und Naim gehen in die gleiche Schule, in welche Alija bereits in den Kindergarten ging. Alija ist mit einigen ehemaligen Klassengspänli in der Klasse. Mit zwei Freudinnen hat sie sich bereits vor Schulbeginn getroffen. Der Einstieg in die Schule war für sie drum relativ einfach. Und jetzt ist sie ein wenig im Zwiespalt, dass sie es hier ja gar nicht so schlecht findet, wie sie uns die letzten Monate weismachen wollte. Aber dazu das nächste Mal mehr.
Naim war sehr tapfer. Er hat niemanden gekannt, und auch sein Englisch ist nicht mehr ganz so gut wie von Alija. Wegen Corona durfte ich ihn auch nicht ins Klassenzimmer begleiten. So musste er ganz alleine in die Klasse gehen. Die erste Stunde war Mathematik. Das mag er zum Glück. Soweit wir wissen, ist es ihm ganz gut gegangen. Zumindest war er nach Schulschluss zwar müde, aber ganz zufrieden. Zur Feier des ersten Schultags haben wir uns alle Cupcakes und am Abend eine Feierabendpizza gegönnt.

Cupcakes im Park
Mit den Kindern in der Schule und Preschool kehrt wieder Alltag in unser Leben zurück. Unser Haus haben wir mehr oder weniger gemütlich eingerichtet und ich geniesse es, wieder im riesigen Supermarkt einzukaufen. Am Wochenende hat Alija ihre Freundin zum Reiten begleiten dürfen, während der Rest der Familie zum Hausstrand gefahren ist. Ich habe bereits tausend Ideen, was ich während unserer Zeit hier sehen und erleben möchte. Die Zeit bis zu unserer Rückkehr im Sommer ist kurz…
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