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Von leuchtenden Augen und magischen Brücken

  • Autorenbild: jovankaruoss
    jovankaruoss
  • 23. Dez. 2023
  • 2 Min. Lesezeit



Die Aufregung steigt, die Augen leuchten. Noch eine Nacht, bis das Christkind kommt.  


Letzte Nacht fand Naim kaum Schlaf. Gegen halb elf ist er noch zu uns ins Wohnzimmer geschlichen und hat uns gefragt, ob das Christkind seinen Wunsch schon erfüllen würde. Natürlich weiss er mittlerweile, dass wir das Christkind sind. Aber ganz aufgeben möchte er den Glauben ans Christkind nicht. 


Zu schön ist die Vorfreude auf das Christkind, das Hoffen auf die Erfüllung der Wünsche. 


Alija und Naim geniessen es, mit Nelio auf das Christkind zu warten und mit ihm zu hoffen, dass die Wünsche erfüllt werden. Bereits Anfang Dezember hat Naim für Nelio ganz gewissenhaft den Wunschzettel geschrieben: Lego 75358, klare Anweisungen fürs Christkind, damit keine Zweifel oder Verwechslungen aufkommen. 


Mir wird bewusst, dass dies vielleicht das letzte Weihnachtsfest ist, bei dem eines unserer Kinder noch ans Christkind glaubt. 


Das in dieser magischen Welt lebt und uns mit strahlenden Augen in diese zauberhafte Welt entführt. Bilder vergangener Weihnachten erscheinen vor meinem inneren Auge, längst vergessene Erinnerungen werden lebendig. Es sind diese magischen Momente, die ich in Erinnerung behalte. 


Das tägliche Öffnen des Adventskalenders, das warme Licht der Adventskerzen, der Weihnachtsguetzliduft.


Alles Zeichen, dass das Christkind bald kommt. Endlich! Endlich ist das 24. Türchen geöffnet, nur noch wenige Stunden bis Heiligabend. Am späten Nachmittag der jährliche und einzige Besuch in der Kirche, die erlösenden Klänge von “Stille Nacht, heilige Nacht”, die das baldige Ende des Gottesdienst verkünden. Heim, schnell heim! Schauen, ob das Christkind gekommen ist!   


Der erlösende Moment: Das Christkind war da!


Während ich als Kind Weihnachten kaum erwarten konnte, geht es mir heute viel zu schnell. Beim Erklingen von “Stille Nacht, heilige Nacht” überkommt mich ein Hauch von Traurigkeit. Mir wird bewusst, dass auch dieses Weihnachten bald vorüber ist und mit ihm vielleicht Nelios kindlicher Glaube an das Christkind.


Meine Brücke in diese magische Welt scheint verloren zu gehen.


Doch vielleicht muss ich mir meine eigene Brücke bauen. Das Zauberhafte an Weihnachten ist ja nicht das Christkind, das die Geschenke bringt. Das Zauberhafte an Weihnachten ist die Zeit, die wir haben. Die Läden sind geschlossen, die Kinder haben Ferien, die Arbeitswelt ruht. Die meisten Termine können bis ins neue Jahr warten.


Es ist diese Zeit zwischen den Jahren, in der wir Ruhe in unser Leben einkehren lassen können. 


Die Tage kurz sind und uns einladen, gemütlich ein Buch zu lesen oder gemeinsam ein Spiel zu spielen. Sie bieten uns die Gelegenheit, Zeit mit den Menschen zu verbringen, die uns am Herzen liegen. Mit ihnen feiern, mit ihnen fein essen, mit ihnen im Hier und Jetzt sein. 

Und vielleicht finden wir in diesen Momenten unsere Brücke zurück in die magische Weihnachtswelt. 


In diesem Sinne wünsche ich allen ruhige, magische Weihnachten.

 
 
 

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